Samstag, 10. Oktober 2009

Gedanken zu Foren und Kommentaren

Es ist schon erstaunlich, und auch etwas bewundernswert, zu beobachten, wie Menschen sich überall kopflos und ahnungslos in ihr Verderben stürzen. Kaum halten sie so etwas wie eine Meinung für die ihre, rennen sie schreiend los und brüllen sie heraus, in der Hoffnung auf Kumpanie, aber ebenso auf Widerstand. Meistens stellt sich dann heraus, dass der Widerstand zuerst kommt und dann zeigt sich ziemlich schnell die Unhaltbarkeit der sogenannten Meinung, die vertreten wird. Das ist, als würde man sich mit einem ungeschärften Schwert brüllend in ein Gefecht stürzen.
Sollte man aber clever genug sein, sich zuerst um die Gruppierung zu kümmern, dann kann man durchaus auch mit unscharfen Schwertern kämpfen. Das heißt, dann bleibt die Meinung, die man nun gemeinsam vertritt, zwar immernoch haltlos, aber man hat mehr Kraft, sie dennoch zu behaupten. Daher all die Gruppen- und Parteibildungen auf der Welt. Und deshalb haben es auch die Demagogen so leicht.

Denkt doch erst einmal nach, bzw. mindestens zweimal über etwas nach, bevor ihr es herausposaunt.
Doch da bleibt aber immer so eine Art Ahnung zurück, eine „Befürchtung“, es könne sich herausstellen, dass vielleicht überhaupt keine Meinung einer vollständigen Betrachtung standhält. Und dann? Womit dann identifizieren?
Die Angst ist es mal wieder; die Angst vor dem Verlust des Selbst, die vor der Entdeckung des Selbst als letzte Barriere den Weg und die Sicht versperrt.

1 Kommentar:

  1. Genau, wenn du keine Meinung hast, dann wer bist du eigentlich? Die Menschen fühlen sich nur dann rechtfertigen, wenn sie feste Meinungen äußern können, also von anderen Meinungen sich trennen können, so identifizieren können. Unter den Schalen des Zwiebels aber gibts nichts, und das ist fürchterlich...

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